In vielen Teilen der kommunalen Verwaltung schreitet die Digitalisierung voran, so auch im Bereich der Friedhofsverwaltung. Durch moderne Friedhofssoftware wie beispielsweise HADES, elFRIED, FRIEDA oder WinFried können Grabgebühren effizient berechnet und Grabbelegungen schnell und einfach geplant und dargestellt werden.
Kommunen rüsten sich für die Zukunft
Um die Digitalisierung der Friedhofsverwaltung erfolgreich umzusetzen, ist es zunächst erforderlich, die Friedhöfe mit allen zu verwaltenden Objekten und Strukturen zu erfassen. Bisher wurde das häufig durch herkömmliche Vermessungsverfahren am Boden gemacht. Aufgrund der schieren Menge der zu erfassenden Objekte – oftmals handelt es sich um mehrere Tausend Gräber – dauert das jedoch sehr lange.
So verbringt ein Messtrupp mehrere Tage damit, mit Tachymeter und Messstange auf dem Friedhofsgelände unterwegs zu sein und hunderte oder gar tausende Einzelmessungen durchzuführen. Ein solches Vorgehen ist jedoch nicht mehr zeitgemäß, da es ineffizient und daher kostspielig ist.
Einfach von oben vermessen lassen
Die Stadt Meckenheim, südwestlich von Bonn gelegen (ca. 24.000 Einwohner), entschied sich daher dafür, drei städtische Friedhöfe nicht wie bisher vom Boden aus, sondern durch die svGeosolutions GmbH aus der Luft vermessen zu lassen.
Zunächst wurde überprüft, welche luftfahrtrechtlichen Einschränkungen in den Befliegungsgebieten einzuhalten sind. Anschlies-send wurde die Flugplanung finalisiert und die örtliche Polizeidienststelle sowie das zuständige Ordnungsamt über die Aktivitäten informiert. Da die Befliegungen zur Vermessung von Friedhöfen üblicherweise im Auftrag der jeweiligen Kommune stattfinden, ist in der Regel kein weiterer Genehmigungsvorlauf erforderlich.
In Absprache mit dem Auftraggeber wurde als Zeitfenster für die Befliegungen das Winterhalbjahr gewählt. In dieser Zeit versperrt kein Laub den Blick vom Himmel auf die Gräber, sodass alle Objekte am Boden gut einsehbar sind. Durch die Aufnahme von Senkrechtbildern und zusätzlich von Schrägluftbildern konnte sichergestellt werden, dass auch Bereiche unter Nadelbäumen gut erfasst werden konnten.
Vor dem ersten Aufstieg der Vermessungsdrohne mussten jedoch für jeden Friedhof zunächst noch einige Referenzpunkte bestimmt werden. Dazu wurde ein hochpräzises GNSS-System der Firma Leica verwendet, das in der Lage ist, Einzelpunkte mit einer Genauigkeit von unter 2 cm zu ermitteln. Diese Punkte können zur exakten Verortung der durch Drohnenbefliegungen erzeugten 3D-Daten herangezogen werden.
„Ich habe die Firma svGeosolutions GmbH als sehr hilfsbereiten und kompetenten Partner empfunden, der die Stadt Meckenheim bei der Digitalisierung der Friedhofspläne optimal unterstützt und damit einen großen Schritt weitergebracht hat.“
Ursula Schmitz
Stadtverwaltung Meckenheim
Wenige Stunden vor Ort statt tagelanger Störung des Friedhofsbetriebes
Im Rahmen der Messkampagne wurden so insgesamt über 3.500 Gräber sowie zahlreiche weitere Objekte wie Wegeränder, Abfallbehälter und Wasserstellen digitalisiert. Zudem wurden die Standorte zahlreicher Bäume sowie deren jeweiliger Kronendurchmesser bestimmt.
Passgenaue Daten für die Friedhofssoftware
Die Vermessungsdaten wurden so aufbereitet, dass sie nach der Weitergabe an die Stadtverwaltung nahtlos in die bestehenden kommunalen Systeme integriert werden konnten. In diesem Fall handelt es sich um die Software proSIRIS der CTS edv-consulting GmbH. Darüber hinaus wurde für jeden Friedhof ein hochauflösendes, georeferenziertes Orthophoto angefertigt, das als visueller Kontext für die Vermessungsdaten äußerst hilfreich ist.