Viele Kommunen verfügen bereits über umfangreiche 2D-GIS-Datenbestände. Liegenschaftskarten, Bebauungspläne oder Infrastrukturdaten werden digital geführt und bilden eine solide Basis für Planung und Verwaltung. Zunehmend zeigt sich jedoch, dass die dritte Dimension an Bedeutung gewinnt.
Ob in der Stadtplanung, im Infrastrukturmanagement, im Katastrophenschutz oder in der Bürgerbeteiligung – dreidimensionale Daten eröffnen neue Möglichkeiten, machen komplexe Sachverhalte verständlicher und erlauben präzisere Analysen.
Die Nutzung von 3D-Daten scheiterte bisher jedoch häufig an technischen Herausforderungen. Die Kooperation von svGeosolutions, der geonline Ingenieurgesellschaft und virtualcitysystems zeigt nun, wie einfach der Einstieg in die 3D-Welt für Kommunen jeder Größe heute schon ist.
Einfache Erweiterung des bestehenden BürgerGIS um 3D-Daten
Die geonline Ingenieurgesellschaft bietet eine etablierte Plattform zur Verwaltung und Veröffentlichung kommunaler Geodaten. Zahlreiche Kommunen setzen dieses System bereits ein, um klassische 2D-Themen wie Flächennutzungspläne, Bebauungspläne oder Bodenrichtwerte für Fachplaner und Bürger zugänglich zu machen. Damit ist in vielen Verwaltungen eine solide Grundlage geschaffen, die den täglichen Umgang mit raumbezogenen Daten erleichtert und für Transparenz sorgt. Die Nutzer profitieren von einer klaren Struktur, etablierten Prozessen und einer zentralen Datenhaltung, die ohne zusätzliche Parallelwelten auskommt.
Aufbauend auf dieser etablierten 2D-Infrastruktur eröffnet sich nun die Möglichkeit, das bestehende System nahtlos in die dritte Dimension zu erweitern. Hier kommt die svGeosolutions GmbH ins Spiel, die die erforderliche Datengrundlage durch hochauflösende Drohnenbefliegungen liefert. Aus diesen Befliegungen entstehen aktuelle Orthophotos mit einer Bodenauflösung von bis zu zwei Zentimetern, dichte Punktwolken und texturierte Dreiecksvermaschungen. Darüber hinaus können vorhandene LOD2-Stadtmodelle, wie sie vielfach aus Landesbefliegungen vorliegen, mit den detailreichen Bilddaten neu texturiert und dadurch visuell deutlich aufgewertet werden.
Ein klarer Workflow von der Befliegung bis zur Visualisierung
Alle Daten sind georeferenziert und auf wenige Zentimeter genau, sodass sie über etablierte Schnittstellen ohne weiteren Anpassungsaufwand direkt in das bestehende GEonline WebGIS und GEonline Bürgergis integriert werden können. Die hohe Präzision der Drohnendaten ermöglicht es, nicht nur großräumige Strukturen abzubilden, sondern auch kleinste Details wie Schachtdeckel, Straßenmarkierungen oder städtische Grünflächen exakt darzustellen – Elemente, die für Planungsprozesse und die Wartung kommunaler Infrastruktur häufig eine entscheidende Rolle spielen. So können Kommunen ihre 2D-Datenbestände um eine realitätsnahe 3D-Komponente erweitern, ohne ihre bestehenden Verwaltungsprozesse zu verkomplizieren. Da die bekannte Arbeitsumgebung nicht verlassen werden muss, sondern lediglich um eine 3D-Anwendung erweitert wird, fällt der Umstieg nicht schwer.
Intuitive Nutzung der 3D-Ansicht direkt im Browser
Der von virtualcitysystems entwickelte 3D-Viewer bietet eine hervorragende Technologie, mit der Nutzerinnen und Nutzer die kombinierten 2D- und 3D-Datensätze direkt im Browser betrachten können. Die Anwendung erlaubt es, durch die Stadtmodelle zu navigieren, Gebäude oder Flächen zu analysieren und Simulationen wie Sichtfelder oder Schattenwürfe durchzuführen. Die Einbindung in bestehende GEonline-Portale erfolgt ohne großen technischen Aufwand, da alle Inhalte georeferenziert und exakt skaliert vorliegen. Somit müssen die Daten nicht aufwendig neu aufbereitet werden, sondern können unmittelbar genutzt werden.
Zahlreiche Anwendungsfelder für Kommunen
Für die Kommunen ergibt sich daraus eine Vielzahl praktischer Anwendungsfelder. In der Stadtplanung werden Bauprojekte deutlich anschaulicher, wenn sie in einem dreidimensionalen Modell betrachtet werden können. Auch Bürgerbeteiligungen profitieren, da die Auswirkungen von Neubauten oder Veränderungen im öffentlichen Raum leichter nachvollziehbar sind. Im Bereich Katastrophenschutz und Klimaanpassung gewinnen die Modelle ebenfalls an Bedeutung, da sich mit ihnen etwa Starkregenereignisse, Schattenverläufe oder Sichtfeldanalysen simulieren lassen. Für das Infrastrukturmanagement und die Bauverwaltung bieten die Modelle eine präzise Grundlage zur Gebäudeverwaltung, zur Dachflächenanalyse oder zur Bestandsdokumentation.
Regelmäßige Aktualisierung schafft nachhaltigen Mehrwert
Drohnenbefliegungen können flexibel und günstig durchgeführt werden. So können Kommunen ihre Stadtmodelle regelmäßig aktualisieren und Veränderungen zeitnah abbilden. Damit bleibt das Datenmodell nicht nur ein einmaliges Projekt, sondern entwickelt sich kontinuierlich weiter – ein entscheidender Vorteil, wenn es darum geht, Entscheidungen auf aktuelle und belastbare Informationen zu stützen.
Durch die wiederholten Befliegungen entsteht ein digitaler Zwilling, der sich dynamisch an die tatsächliche Entwicklung vor Ort anpasst. Neubauten, Abrisse, Veränderungen an Dachflächen, die Umgestaltung öffentlicher Plätze oder auch neu entstandene Grünflächen lassen sich so unmittelbar in den Datenbestand übernehmen. Auf diese Weise können Stadtplanungsämter, Bauverwaltungen und Infrastrukturabteilungen jederzeit auf eine konsistente und aktuelle Grundlage zurückgreifen.
Fazit: Einfacher Einstieg in die 3D-Welt
Die Kooperation von svGeosolutions, der geonline Ingenieurgesellschaft und virtualcitysystems zeigt, dass der Schritt von einem klassischen 2D-GIS hin zu einem umfassenden 3D-Stadtmodell heute kein aufwändiges Großprojekt mehr ist. Mit der präzisen Datenerfassung aus der Luft, der nahtlosen Integration in bestehende GIS-Strukturen und der intuitiven Visualisierung im Web entsteht eine Lösung, die für Kommunen jeder Größe geeignet ist. Wer den Weg in die dritte Dimension gehen möchte, erhält damit ein Werkzeug, das nicht nur Planungsprozesse bereichert, sondern auch Bürgerkommunikation, Gefahrenvorsorge und Stadtentwicklung auf ein neues Niveau hebt.
Mit der einfachen Erweiterung bestehender Systeme durch Drohnendaten und 3D-Viewer-Technologie wird aus dem zweidimensionalen Kartenwerk ein lebendiger digitaler Zwilling, der die Zukunft kommunaler Planung und Verwaltung entscheidend prägen wird.
